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Veröffentlicht : 23.08.2016 13:00:00
Kategorien : Projekte
Wir zeigen Ihnen hier Schritt für Schritt, wie wir zwei komplette Zimmer im japanischen Stil eingerichtet haben. Dazu gehörte unter anderem das Legen eines Tatami-Bodens sowie der Einbau von Fusuma-Türen und Shoji-Schiebewänden.
Mit dem Shoji-Room-Projekt gehen wir auf eine Reise, die uns direkt nach Japan führt - ins Land des Zen-Ambientes, der schlichten Ästhetik und der Verweise auf die Elemente der Natur.
Dieses Vorhaben gelang auch dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen uns Arpel-Leuten und der Firma Jo-Ko, die sich mit der Planung befasst hat. Das dichte Netz aus Geschäftsbeziehungen, das Arpel im Laufe der Jahre mit internationalen Partnern aufgebaut hat, ermöglicht uns, stets exklusive Originalmaterialien von bester Qualität zu verarbeiten.
Unser Endziel war, ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer in zwei normalen Stadtwohnungen umzubauen und sie in zwei Räume im japanischen Stil zu verwandeln.
Die Umsetzung der beiden Projekte begann damit, dass wir gemeinsam mit den Kunden deren Bedürfnisse analysierten. Daraufhin haben wir die erforderlichen Arbeiten sorgfältig geplant, die Zimmer genauestens studiert und in der Bauphase das Ziel verfolgt, die Räumlichkeiten und deren Einrichtung schön und einladend zu gestalten.
Hier präsentieren wir anhand von Bildern und Erläuterungen unsere Arbeit und deren Ergebnisse.
Der Shoji-Room für den Tag war als multifunktionaler Bereich geplant, der viel Schrankraum sowie Platz zum Entspannen und Meditieren bieten sollte.
Zunächst haben wir eine Holzkonstruktion errichtet, mit der das Zimmer insgesamt erhöht wurde. Als Besonderheit wurden zwei Zugänge geschaffen, indem wir den Haupteingang durch den Bau zweier Zugangsstufen höhergesetzt haben.
Als Basis für diese Konstruktion wurde ein Holzgerüst gebaut und in dessen Mitte ein Holzkasten gesetzt, der mit einer quadratischen, 90 x 90 cm großen Tatami bedeckt wurde und später hochfahrbar sein sollte.
Als Bodenbelag haben wir traditionelle Tatamis verwendet, also Matten aus getrocknetem und geflochtenem Stroh, die man in vielen japanischen Häusern findet. Die besondere Beschaffenheit der Tatamis vermittelt ein angenehmes Gehgefühl, da die Matten das Körpergewicht ausgleichen.
Um dem klassischen japanischen Stil einen Schuss Modernität zu geben, haben wir in den Holzkasten in der Mitte des Gerüsts einen elektromechanischen Lift gesetzt. So entstand ein niedriges versenkbares Tischchen, das man hochfahren und später wieder auf die Höhe des Tatami-Bodens herunterlassen kann. Das Tischchen ist so konzipiert, dass man davor auf Zabuton-Kissen sitzen oder sich direkt auf den Tatamis niederlassen kann; Platz für die Beine bietet die dafür vorgesehene Vertiefung im Boden.
Ebenfalls im Sinne des traditionellen japanischen Stils wurde im oberen Teil der Konstruktion ein eleganter Brückenschrank mit Fusuma-Schiebetüren eingebaut. Diese Türlösung setzt sich oberhalb des angrenzenden Wandschranks fort, was dem Zimmer optische Kontinuität verleiht. Die Schränke sind durchweg im minimalistischen japanischen Einrichtungsstil gestaltet und bestehen aus massiver Naturbuche.
Bei Fusuma-Türen handelt es sich um traditionelle japanische Schiebetüren für Schränke und Trennwände. Sie bestehen aus Holzrahmen, die mit Reispapier verkleidet werden und entweder unbehandelt sind oder mit traditionellen Drucken dekoriert werden, die japanische Landschaften zeigen.
Während für den Brückenschrank naturbelassenes Holz gewählt, also auf Muster oder bildliche Darstellungen verzichtet wurde, haben wir uns beim Wandschrank für ein Schmuckmotiv entschieden, das eine Naturlandschaft darstellt. Außerdem wurden die Türen zusätzlich mit eleganten altjapanischen Griffen versehen. Diese Türgriffe, die in diversen Formen erhältlich sind, bestehen meistens aus Messing oder Kupfer und werden ausschließlich von Spezialisten in Handarbeit gefertigt.
Der Brückenschrank bekam außerdem einen dickeren Abdeckrahmen. In der Mitte der Schrankwand entstand ein Altar, der aus einem Holzrahmen und einem dekorativen Paneel besteht. Als Beleuchtung des Altars wurden mehrere Spots installiert, die die gewünschte Atmosphäre schaffen; eine Dekoration aus Bambusstangen soll die Natürlichkeit des japanischen Stils unterstreichen. Seitlich des Altars schließen sich je zwei offene profilierte Fachböden an.
Die beiden Eingänge dieses Shoji-Rooms - sowohl der Haupt- als auch der Seiteneingang - wurden mit typischen Shoji-Schiebetüren versehen. Zur traditionellen japanischen Architektur gehören Shoji-Wände, die die einzelnen Zimmer des Hauses voneinander trennen. Sie bestehen aus einem Sprossenrahmen, der mit Reispapier bespannt ist. Dank seiner leicht tranparenten Textur filtert das Reispapier das Licht und verteilt es ganz natürlich und gleichmäßig im Raum. In diesem Zimmer wurden vier Shoji-Türen mit Schiebesystem auf vier parallel laufenden Bahnen angebracht, so dass sich alle Türen auf einer Seite befinden und der Raum besonders großzügig wirkt.
Um die Gestaltung dieses Shoji-Rooms abzurunden, haben wir zum Schluss eine Deckenleuchte aus reispapierverkleideten Holzsprossen angebracht. Damit war das erste Shoji-Zimmer im perfekten japanischen Stil eingerichtet.
Dieser Shoji-Room wurde so geplant und eingerichtet, dass er als Schlafzimmer genutzt werden kann. Dazu haben wir ein Bettgestell aus Holz und eine Schrankwand gebaut sowie den Eingang mit Shoji-Schiebetüren versehen.
Wie auf den Abbildungen zu erkennen, ist ein Himmelbett mit bodennahen Schubladen und Tatamis entstanden, die als Unterlage für die traditionelle Futon-Matratze dienen. Dieses großzügige Himmelbett ist auch als Ort für Meditationen gedacht, denn nach alter japanischer Tradition können die Futon-Matratzen tagsüber zusammengelegt werden.
Auch in dieses Zimmer haben wir einen Wandschrank mit den typischen Fusuma-Schiebetüren eingebaut. Hierfür wurde eine schlichte Ausführung gewählt, also ohne Muster oder Zeichnungen; als einzige Dekoration dienen die eleganten, handgearbeiteten Griffe, die wir auch für die Türen im Wohnzimmer verwendet haben.
Im Eingang dieses Raums sind wieder die Shoji-Schiebetüren aus unserer eigenen Produktion zu sehen. Sie bestehen aus Holzsprossenrahmen mit Reispapierverkleidung, durch die ein sanftes, natürliches Licht in das Zimmer fällt.
Zum Schluss haben wir hier die gleiche Deckenleuchte wie im Tages-Shoji-Room installiert; sie besteht aus einer Holzprossenkonstruktion, die mit Reispapier bezogen ist. Damit ist auch diese Einrichtung komplett im echten japanischen Stil gestaltet.
Ein Faktor, der die Planung und Einrichtung beider Zimmer begleitet hat, war die sorgfältige Auswahl der Materialien. Denn ein unabdingbares Kriterium in der traditionellen japanischen Architektur ist die Verwendung natürlicher und umweltfreundlicher Materialien. Für die Anfertigung von Möbeln ist Holz in Japan das Material schlechthin, denn es steht für ökologische Nachhaltigkeit. Arpel besorgt nur EU-zertifizierte Rohstoffe, deren Qualität garantiert ist. Wir verwenden hauptsächlich Buchenholz, da es robust, formstabil und stoßfest ist. Um Verbiegungen zu vermeiden, wird es einem langsamen und behutsamen Trocknungsprozess unterzogen. Darüber hinaus führen wir mehrere Feuchtigkeitsmessungen durch, damit wir immer erstklassiges Holz verarbeiten.
Zum Schluss noch eins: Dieses Projekt umfasste den Umbau zweier kompletter Zimmer im japanischen Stil. Wir freuen uns aber auch auf Ihre Anfrage, wenn Sie lediglich Teile eines Raums oder eine kleine Ecke verändern lassen möchten. Welchen Wunsch Sie auch immer haben, nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.